Unvergessen – Geschichte über Demenz und Hoffnung
Folge: Wenn die eigene Mutter verschwindet – Leben mit früh einsetzender Demenz
Demenz ist nicht nur ein schleichender Verlust des Gedächtnisses, sondern auch das langsame Verschwinden eines geliebten Menschen. Was passiert, wenn die eigene Mutter – gerade erst 66 Jahre alt – in rasantem Tempo von dieser Krankheit eingeholt wird? Wenn man Tag für Tag zusehen muss, wie ihr Wesen, ihre Erinnerungen, ihre Persönlichkeit entgleiten, als würde sie Stück für Stück aus dem Leben verschwinden, noch bevor der Tod sie wirklich holt?
In dieser Folge teile ich, was es bedeutet, wenn Demenz nicht nur eine Diagnose ist, sondern ein täglicher Kampf zwischen Festhalten und Loslassen. Wie es sich anfühlt, wenn die Frau, die einen aufgezogen hat, plötzlich nicht mehr weiß, wer man ist. Wenn vertraute Gespräche zu leeren Blicken werden, wenn einstige Stärke in Verwirrung zerfällt.
Ich spreche über die unbeschreibliche emotionale Erschöpfung – die Mischung aus Trauer, Wut, Liebe und Verzweiflung. Über den Schmerz, in ihren Augen zu suchen, ob sie noch da ist. Über das Ringen mit Schuldgefühlen, die Frage, ob man genug tut, genug liebt, genug aushält.
Aber auch darüber, wie in all dem Dunkel noch kleine Lichtblicke existieren – ein Lächeln, ein Moment des Erkennens, ein sanfter Händedruck, der zeigt, dass irgendwo tief drinnen noch etwas bleibt. Und darüber, was es bedeutet, trotz allem Hoffnung zu finden – nicht auf Heilung, aber auf einen Weg, mit diesem Abschied auf Raten zu leben.
Diese Folge ist für alle, die selbst eine Mutter, einen Vater, einen Partner oder einen Freund an die Demenz verlieren. Für alle, die verstehen wollen, wie viel Energie es kostet, jeden Tag erneut Abschied zu nehmen – und dennoch weiterzumachen.
Unvergessen – denn die Liebe bleibt, auch wenn die Erinnerung geht.